Die Brexit Verhandlungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union geraten immer wieder ins Stocken. Dabei verbleibt nur noch wenig Zeit, bis das Vereinigte Königreich den EU-Binnenmarkt verlassen soll. Allgemein wird angenommen, dass ein harter Brexit, also ein Austritt Großbritanniens ohne weitreichende Abkommen, die Wirtschaft des Königreichs härter trifft als die EU, doch für beide Volkswirtschaften steht einiges auf dem Spiel.
Wie alles begann…
Der Brexit-Prozess begann am 23. Juni 2016, als das Vereinigte Königreich für den Austritt aus der EU stimmte. Die Einwohner Großbritanniens entschieden, dass die Vorteile der Zugehörigkeit zur einheitlichen Währungsorganisation die damit verbundenen Nachteile nicht mehr überwogen. Das Ergebnis lautete 17,4 Millionen für den Austritt gegenüber 15,1 Millionen, die für den Verbleib stimmten. Am 29. März 2017 übermittelte die damalige britische Premierministerin Theresa May der EU die Mitteilung über den Austritt.
Seitdem befinden sich beide Seiten in Austrittsverhandlungen miteinander, die, Stand jetzt, mit Ende 2020, beendet sein müssen. Zwar halten die meisten Experten einen Austritt Großbritanniens ohne Handelsabkommen für unwahrscheinlich, doch mit fortschreitender Verhandlungsdauer ohne nennenswerte Ergebnisse werden die Sorgen um ökonomische Folgen größer.
Im Zusammenhang mit dem Brexit und den wirtschaftlichen Folgen sehen sich die EU-Bürger mit nahendem Austrittsdatum mehr und mehr mit Unsicherheiten konfrontiert. Das bringt nicht wenige dazu, sich über alternative Mittel der finanziellen Absicherung zu informieren wie etwa Bitcoins und anderen Kryptowährungen. Ein beliebter Anbieter in diesem Zusammenhang ist Coincierge, die sich auf den Handel mit Kryptowährungen spezialisiert haben.
Warnungen aus der Wirtschaft
Die langfristigen Auswirkungen eines harten Brexits könnten sowohl für Großbritannien als auch für die 27 verbleibenden EU-Mitgliedstaaten kostspielig sein. Das Halle-Institut für Wirtschaftsforschung hat beispielsweise prognostiziert, dass EU-Unternehmen, die nach Großbritannien exportieren, mehr als 700.000 Arbeitsplätze verlieren könnten, wenn im Zusammenhang mit dem Brexit kein Handelsabkommen vereinbart wird. Laut einer Wirtschaftsstudie des Versicherungsunternehmens Allianz im November könnte ein harter Brexit die EU jährliche Exporte von bis zu 33 Milliarden Euro kosten, wobei Deutschland, die Niederlande und Frankreich am härtesten betroffen wären.
Ein harter Brexit wird auch eine negative Antwort auf die Frage liefern, ob der EU weiterhin Zugang zu britischen Fischgewässern gewährt wird. Während die Auswirkungen auf die Wirtschaft insgesamt gering wären, würde dies die Lebensgrundlage der von der Fischerei abhängigen europäischen Küstengemeinden massiv gefährden.
Die wirtschaftlichen Folgen eines EU-Austritts Großbritanniens ohne weitreichende Handelsabkommen wären in Kontinentaleuropa ungleichmäßig zu spüren, wobei Irland, die Niederlande, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Schweden, Portugal, Polen, die Tschechische Republik, Zypern, Malta und Ungarn wahrscheinlich am schlimmsten betroffen wären. Die asymmetrischen Auswirkungen sowie die unterschiedliche Kapazität und Bereitschaft der nationalen Regierungen, die wirtschaftlichen Folgen abzumildern, könnten die regionalen Unterschiede verschärfen und die internen Wettbewerbsbedingungen der EU aus dem Gleichgewicht bringen. Daher könnte es schwieriger werden, nach einem No-Deal-Brexit das gleiche Maß an Einheit innerhalb der Union aufrechtzuerhalten. Eine wirtschaftliche Entlastung der betroffenen Märkte würde eine einstimmige Unterstützung durch den 27-Mitgliedstaat erfordern, was keine leichte Aufgabe ist. Dies haben bereits aktuelle Versuche bewiesen, einen Coronavirus-Entlastungsfonds zu verabschieden.
Fazit
Auch wenn die Folgen eines harten Brexits die EU-Wirtschaft weniger hart treffen würden als die des Vereinigten Königreichs, wäre es auch für die Wirtschaft innerhalb der EU ein harter Schlag, der wenn möglich vermieden werden sollte, um das politische und wirtschaftliche Gleichgewicht der Union nicht mehr zu destabilisieren als es ohnehin schon der Fall ist.