Das Herz ist wahrlich ein faszinierendes Organ. Nicht nur wir Menschen sind damit ausgestattet, sondern auch so gut wie alle Tiere auf unserem Planeten. Zu den ganz wenigen Ausnahmen zählen Quallen oder Korallen, die nicht nur ohne Herz, sondern zusätzlich auch noch ohne Blut und Hirn auskommen müssen und zu etwa 99 Prozent aus Wasser bestehen. Wer sich ein wenig mit den Zahlen, Daten und Fakten beschäftigt, merkt sehr schnell: Die Biomaschine in uns ist ein echtes Leistungswunder.
100.000 Herzschläge pro Tag
Detaillierte Herz Bilder zeigen eindrucksvoll, wie das menschliche Herz aufgebaut ist. Es besteht aus einer rechten und einer linken Hälfte aus je einer Herzkammer und einem Vorhof und ist zwischen den beiden Lungenflügeln eingebettet. Im Durchschnitt wiegt ein menschliches Herz etwa 300 bis 500 Gramm und ist rund 13 Zentimeter lang und 9,5 Zentimeter breit. Diese Größe ist ausreichend dafür, um insgesamt bis zu einem Liter Blut in sich aufzunehmen. Rund 70 bis 80 Milliliter davon werden mit jedem einzelnen Schlag in die Gefäße gepumpt. Im Ruhezustand geschieht dieser Vorgang etwa 50 bis 80 Mal pro Minute. Bei sportlicher Betätigung ist das hingegen oftmals sogar mehr als doppelt so oft der Fall.
Wirklich beeindruckend werden die Zahlen vor allem dann, wenn sie über einen längeren Zeitraum betrachtet werden. Denn das Herz schlägt täglich etwa 100.000 Mal. Das ergibt eine Lebensleistung von drei bis vier Milliarden Herzschlägen. Im Vergleich zu anderen Säugetieren ist der Mensch damit eine echte Ausnahme: Denn im Durchschnitt bringt es das Herz eines Säugetieres auf rund eine Milliarde Herzschläge als Lebensleistung. Im Laufe eines Jahres befördert das menschliche Herz rund 2,5 Millionen Liter Blut durch unseren Körper. Die Blutgefäße eines Erwachsenen Menschen haben eine Länge von über 100.000 Kilometern. Das entspricht dem zweifachen Umfang der Erde.
Wir sind gut damit beraten, unser Herz zu schützen
So beeindruckend die Leistung unseres Herzens ist, so dramatisch sind die Auswirkungen, wenn es nicht mehr richtig funktioniert. Rund 300.000 bis 400.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit handelt es sich hierzulande um die Todesursache Nummer Eins.
Deshalb ist es ratsam, sich gut um sein eigenes Herz zu kümmern. Dabei helfen vor allem die folgenden Maßnahmen:
- Gesunde Ernährung
- Ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen
- Regelmäßige Bewegung
- Wenig bis keinen Alkohol trinken
- Finger weg von Zigaretten und Ersatzprodukten
- Stress nach Möglichkeit vermeiden
- Bluthochdruck und Diabetes unmittelbar behandeln lassen
Darüber hinaus empfiehlt es sich, ein Leben in Harmonie zu führen. Denn Studien belegen, dass Menschen in konfliktreichen Beziehungen ein um 34 Prozent erhöhtes Risiko für Brustschmerzen oder einen Herzinfarkt haben. Es ist in diesem Fall also buchstäblich ratsam, auf sein Herz zu hören. Auch wenn die Gesundheit des Herzens angegriffen ist, sollten Betroffene etwas dagegen unternehmen. Eine chronische Herzschwäche ist zwar nach dem heutigen Stand der Medizin nicht heilbar, allerdings gibt es zumindest sehr gute Behandlungsmöglichkeiten, die dafür sorgen können, die Beschwerden zumindest in den Griff zu bekommen und ein Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.
Das Herz eines Wals ist so groß wie ein SUV
Das größte Herz schlägt im Inneren eines Blauwals. Es ist so groß wie ein SUV und pumpt pro Schlag etwa 5.000 Liter durch seinen Körper. Zum Vergleich: Das sind in etwa 30 volle Badewannen. Die Hauptschlagader des Blauwals ist so groß, dass ein Mensch sogar hindurchschwimmen könnte. Mit dem kleinsten Herz eines Säugetieres ist hingegen die Etrusker Spitzmaus ausgestattet. Dabei handelt es sich gemeinsam mit der Schweinsnasenfledermaus um das kleinste Säugetier der Welt. Ihr Körper ist im Durchschnitt gerade einmal drei bis vier Zentimeter lang. Beheimatet ist diese Spitzmaus im Mittelmeerraum und in Asien. Das Herz dieses Tieres schlägt bis zu 1.500 Mal pro Minute und damit öfter als bei jedem anderen warmblütigen Tier.